Die Kernobstallee

Der Drosselweg bietet hervorragende Bedingungen für die dort angepflanzten Apfelbäume.

Es handelt sich um alte Sorten, die es in Hamburg nur noch selten gibt. Sie sind als Hoch- und Halbstamm angepflanzt worden.

Obst lässt sich heute in den Supermärkten nur verkaufen, wenn es süß schmeckt und durch makelloses, nahezu gleichförmiges Aussehen den Verbraucher überzeugt. Die alten Obstsorten bieten aber wesentlich mehr Geschmacksvariationen. Ihre Qualität wurde nicht zugunsten von Massenertrag und Lagerfähigkeiten verändert. Diese Sorten lassen sich deshalb nur schwervermarkten. So sorgt letztendlich die Verbrauchermentalität dafür, dass die Sortenvielfalt im Obstanbau immer mehr zurückgedrängt wird.

Die Obstbauern müssen sich wohl oder übel diesem Verbraucherverhalten stellen, denn sie leben davon. Für uns Kleingärtner ist der Obstanbau aber keine Existenzfrage. Wir haben die Möglichkeit durch den Anbau alter Sorten unsere Geschmacknerven zu bereichern und damit die alten Sorten am Leben zu erhalten. Ein weiterer Vorteil der alten Sorten sind die sogenannten Polyphenole. Diese Farb- und Geschmacksstoffe machen den Apfel säuerlich aber gesund. Bei den neuen Apfelsorten sind sie eben wegen ihres säuerlichen Geschmackes herausgezüchtet worden. Für Allergiker und Diabetiker sind die Polyphenole aber besonders interessant, da sie den Apfel verträglich machen. Alles in allem Grund genug an unserem Drosselweg alte Apfelsorten als Hoch- oder Halbstamm anzupflanzen.